„Den Wind in den Haaren spüren“ zum Weltfrauentag 2023
(Kooperationsveranstaltung von VHS Köln, Kölner Frauengeschichtsverein, Rosa Luxemburg Stiftung NRW und Kölner Friedensbildungswerk, gemeinsam mit der Kölner Menschenrechtlerin Behshid Najafi)
© Nadja Hussein
Die Kölner Cellistin Dilara Sahin eröffnete den Abend mit einem Auszug aus Frederic Rzewskis „The People United will never be Defeated“.
Nach einer Begrüßung durch die Organisator*innen des Abends hielt Prof. Dr. Katajun Amirpur, Professorin für Islamwissenschaft und Iranistik an der Universität Köln, einen Input zur gesellschaftspolitischen Geschichte des Irans in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Sie verdeutlichte, warum die islamistische Bewegung unter Ayatollah Chomeini - angesichts der Hoffnungen in der Bevölkerung - erfolgreich wurde. Die Bürgerlichen und Linken gestanden ihm die Rolle eines Revolutionsführers zu, eine Kapitulation des iranischen Laizismus und der Demokratie. Sehr schnell wurde deutlich, dass Theokratie und Demokratie nicht vereinbar waren. Die Islamisierung der gesamten Gesellschaft ging einher mit einem Angriff auf die Rechte von Frauen.
Die iranisch-deutsche Aktivistin Sara Farahzadi, ehemalige politische Gefangene im Iran von 1981 bis 1991, berichtete eindrucksvoll von den perfiden „Gründen“ ihrer Verhaftung, vom Leid der Frauen im Evin-Gefängnis in Teheran, von den Versuchen, die Gefangenen durch Folter zu brechen und vom Widerstand und der Solidarität unter ihnen, die den Alltag und das Überleben möglich machten. Am Ende bemerkte Farahzadi, dass die Vergiftungen der Schülerinnen im Iran ihr derzeit den größten Schmerz verursachten. Und doch hielt sie fest: „Das Leben ist schön und wir müssen weiterkämpfen.“ Das Publikum empfing ihren mutigen und erschütternden Bericht mit stehenden Ovationen.
Arthosa Mokthare, Schauspielerin und Mitglied des Import Export Kollektivs, sang im Anschluss a capella ein persisches und ein aserbaidschanisches Lied, gekleidet in ein leichtes Gewand, das nach ihren Worten für den Frühling stehe.
Die iranisch-deutsche Aktivistin Sara Farahzadi, ehemalige politische Gefangene im Iran von 1981 bis 1991, berichtete eindrucksvoll von den perfiden „Gründen“ ihrer Verhaftung, vom Leid der Frauen im Evin-Gefängnis in Teheran, von den Versuchen, die Gefangenen durch Folter zu brechen und vom Widerstand und der Solidarität unter ihnen, die den Alltag und das Überleben möglich machten. Am Ende bemerkte Farahzadi, dass die Vergiftungen der Schülerinnen im Iran ihr derzeit den größten Schmerz verursachten. Und doch hielt sie fest: „Das Leben ist schön und wir müssen weiterkämpfen.“ Das Publikum empfing ihren mutigen und erschütternden Bericht mit stehenden Ovationen.
Arthosa Mokthare, Schauspielerin und Mitglied des Import Export Kollektivs, sang im Anschluss a capella ein persisches und ein aserbaidschanisches Lied, gekleidet in ein leichtes Gewand, das nach ihren Worten für den Frühling stehe.
Die Moderatorin des Abends, die Kölner Journalistin Diana Hodali, bat vier Frauen zu einem Podiumsgespräch auf die Bühne: die WDR-Journalistin und Iran-Kennerin Isabel Shayani, Hamili Vasari vom Iranisch-Deutsche Frauenverein, die Menschenrechtlerin Beshid Najafi von agisra e.V. und Trägerin des Else Falk Preises 2022, sowie Sara Alipur von der jungen Aktivist*innen-Gruppe free_human, gegründet im Oktober 2022.
Sie sprachen und diskutierten mit dem Publikum unter anderem über das Hidschab-Gebot als staatlichen Machtanspruch über den Körper der Frauen, über Geschlechter-Apartheid, den Mut vor allem der jungen Menschen gegenüber Autoritäten, unterschiedliche Protestformen in verschiedenen sozialen Milieus und das Zusammengehen mit Klassenkämpfen der Arbeiter*innen. Weiterhin beleuchteten sie die Situation ethnischer Minderheiten im Protest. das Zögern der EU, die iranischen Revolutionswächter auf die Terrorliste zu setzen, das ambivalente Verhältnis Deutschlands zum Iran und die Sanktionen und die Frage der Legitimität einer Exilregierung.
Zentral waren die Fragestellungen nach unseren Möglichkeiten, die Iraner*innen im Ausland zu unterstützen. „Aufmerksam bleiben und weiterbilden“, sagte Sara Alipur. Beispielsweise durch Patenschaften von Parlamentarier*innen, Hinrichtungen zu verhindern, und auch die Aufgabe von Organisationen und Bildungseinrichtungen, zu informieren und Austausch anzubieten und die Auseinandersetzung mit Menschenrechten lebendig zu halten.
Das Ende dieses denkwürdigen Abends formten Dilara Sahin am Flügel und Artosha Mokhtare mit der Darbietung der Freiheitshymne „Baraye Azadi“. Nach den letzten Zeilen, die auf Persisch und Deutsch projiziert worden waren, reckten zahlreiche mitsingende Gäste ihre Hände zu einem Peace-Zeichen empor.
Wir danken nicht nur allen Anwesenden in all ihrer Diversität, die im übervollen FORUM Volkshochschule ihre Solidarität mit für Freiheit kämpfenden Menschen zeigten.
Ein großer Dank geht auch an die Buchhandlung Bittner, die einen spannenden Büchertisch organisiert hatte, und Amnesty International Köln mit einem Informationstisch und einer Petition, die vor Ort unterzeichnet werden konnte.
Zentral waren die Fragestellungen nach unseren Möglichkeiten, die Iraner*innen im Ausland zu unterstützen. „Aufmerksam bleiben und weiterbilden“, sagte Sara Alipur. Beispielsweise durch Patenschaften von Parlamentarier*innen, Hinrichtungen zu verhindern, und auch die Aufgabe von Organisationen und Bildungseinrichtungen, zu informieren und Austausch anzubieten und die Auseinandersetzung mit Menschenrechten lebendig zu halten.
Das Ende dieses denkwürdigen Abends formten Dilara Sahin am Flügel und Artosha Mokhtare mit der Darbietung der Freiheitshymne „Baraye Azadi“. Nach den letzten Zeilen, die auf Persisch und Deutsch projiziert worden waren, reckten zahlreiche mitsingende Gäste ihre Hände zu einem Peace-Zeichen empor.
Wir danken nicht nur allen Anwesenden in all ihrer Diversität, die im übervollen FORUM Volkshochschule ihre Solidarität mit für Freiheit kämpfenden Menschen zeigten.
Ein großer Dank geht auch an die Buchhandlung Bittner, die einen spannenden Büchertisch organisiert hatte, und Amnesty International Köln mit einem Informationstisch und einer Petition, die vor Ort unterzeichnet werden konnte.