Volkshochschule und Inklusion
„Köln überwindet Barrieren – Eine Stadt für alle!“
Das ist nicht nur die zentrale Aussage des Handlungskonzepts zur Kölner Behindertenpolitik – sie ist wesentlicher Bestandteil des Selbstverständnisses der Volkshochschule Köln und Herausforderung zugleich. Die VHS versteht sich nicht zuletzt wegen ihres vielfältigen Weiterbildungsangebots als kompetenter und wichtiger Akteur im Prozess der gesellschaftlichen Integration. Unser Handeln zielt stets auch auf die Förderung und Weiterentwicklung der Kölner Stadtgesellschaft. Es geht um eine interkulturelle und inklusive Gesellschaft, deren Mitglieder Vielfalt als Stärke und Chance begreifen – um eine Gesellschaft, in der es normal ist, verschieden zu sein – eine Gesellschaft für alle!
Ganz im Sinne der UN-Behindertenrechtskonvention ist es unser Ziel, die Chancengleichheit von Menschen mit Behinderung zu fördern und ihre gesellschaftliche Diskriminierung zu unterbinden. Es geht darum, allen Menschen den Zugang zu einer inklusiven Erwachsenenbildung zu ermöglichen. In der Konsequenz dieses Leitgedankens gibt es inzwischen nur noch wenige Kurse speziell für Menschen mit Behinderungen. Damit einhergehen muss eine verstärkte Entwicklung, die dazu führt, dass immer mehr Kurse angeboten werden, an denen auch Menschen mit Behinderung teilnehmen können.
Grundsätzliches Ziel der VHS ist: Unterschiedliche Menschen mit und ohne Behinderung lernen gemeinsam - voneinander und miteinander.
Konkret bedeutet das: Menschen ohne Höreinschränkung lernen beispielsweise von gehörlosen Dozent*innen die Gebärdensprache, besuchen Seminare über „Leichte Sprache“. Sehbehinderte Menschen fertigen Schmuck oder nehmen an Yogakursen, Feldenkrais und Führungen teil. Und Menschen mit Lernschwierigkeiten erweitern in kleinen Gruppen ihre Lese- und Schreibfähigkeiten.
Reine Spezialkurse gibt es nur für Menschen, deren Belange ein besonderes Kursformat erfordern, z. B. den Absehkurs für Schwerhörige oder Kurse in der Alphabetisierung/Grundbildung.
Grundbildung und Spezialkurse
Die Kurse „Lesen und Schreiben von Anfang an“, "Grundbildung Schreiben und Rechnen" sowie Deutsch-Grundlagenkurse berücksichtigen sowohl das Bedürfnis nach „Leichter Sprache“, das Lernen in kleinen Gruppen, als auch ein individuelles Eingehen der Kursleiter*innen auf das Lernpotenzial der Teilnehmer*innen. Für die Teilnehmer*innen ist der erste Kurs dieser Art an der VHS Köln kostenlos. Die entsprechenden Kurse sind alle mit einem „B“ für beratungspflichtig gekennzeichnet. Ab dem zweiten Kurs gilt der Preis von 0,75 Euro pro Unterrichtsstunde mit der Möglichkeit, bei Vorlage des Köln-Passes oder einer Bescheinigung über Leistungen nach SGB II, eine Ermäßigung von 45 % zu erhalten. Inhaber*innen eines Schwerbehindertenausweises erhalten 50 % Ermäßigung. Weitere Wünsche für Spezialkurse, z. B. ein Englischkurs für Langsamlernende, werden gerne von der Fachbereichsleitung entgegen genommen und bei entsprechenden Voraussetzungen verwirklicht.
Anmeldemöglichkeiten und Orte
Die bisherige Erfahrung zeigt, dass das Konzept der Inklusion von Teilnehmer*innen und Kursleiter*innen der VHS-Kurse akzeptiert und unterstützt wird. Über die Beratung der Fachbereichsleitungen hinaus steht das Kundenzentrum am Neumarkt für Menschen mit Handicap zur Verfügung. Anmeldeformulare werden ausgefüllt und bei Bedarf erklären Mitarbeitende in Leichter Sprache die „Entgelt – und Benutzerordnung“ der VHS Köln.- Veranstaltungen sind grundsätzlich für alle offen! Ob Veranstaltungen für Menschen mit einer Behinderung nutzbar sind, lässt sich nicht allgemein sagen. Im Zweifelsfall gilt der Grundsatz, dass der Interessierte am ersten Kurstermin hospitiert und in Abstimmung mit der Kursleitung entscheidet, ob eine weitere Teilnahme in Frage kommt. Für Schwerbehinderte gibt es die Möglichkeit, sich bei einem Kursbesuch begleiten zu lassen. Die Teilnahme am Kurs ist dann für die Assistent*innen kostenlos. Der Einsatz von Führhunden ist nach vorheriger Absprache möglich.
- Die VHS-eigenen Unterrichtsstätten und die dortigen Seminarräume sowie das FORUM Volkshochschule im Museum am Neumarkt ermöglichen einen barrierefreien Zugang. Die Organisationshelfenden vor Ort sind bei besonderen Handicaps zusätzliche Ansprechpersonen. Wichtig für den reibungslosen Ablauf ist die rechtzeitige Kontaktaufnahme über die Fachbereichsleitungen bzw. Organisator*innen.
- Über eine mobile Rampe ist für einen barrierefreien Bühnenaufgang im FORUM Volkshochschule gesorgt.
- Zuweilen brauchen Menschen mit körperlichen, psychischen und geistigen Einschränkungen besondere Unterstützung, um ihren Bildungswunsch umsetzen zu können. Technische Hilfen spielen dabei eine wichtige Rolle. Die Volkshochschule Köln verfügt bereits über eine mobile Induktionsschleife für Schwerhörige. Neben technischen Hilfen gibt es für Schwerhörige/Ertaubte die Möglichkeit, bei größeren Veranstaltungen von Gebärdensprachdolmetscher*innen unterstützt zu werden.
- Für Blinde, die die Braille-Schrift beherrschen, ist das Studienhaus am Neumarkt ein geeigneter Lernort, da das Haus mit einem besonderen Leitsystem für Blinde ausgestattet ist.
Generell gilt als „Faustregel“: Treten Sie mit uns in Kontakt.
Erste Ansprechpersonen sind die Fachbereichsleitungen sowie die Kolleg*innen und in der Sachbearbeitung. Die Kontaktdaten finden Sie online in der jeweiligen Veranstaltung und im Programmheft jeweils auf den Auftaktseiten der einzelnen Programmbereiche.
Gemeinsam wollen wir Lösungswege finden; ganz im Sinne des Handlungskonzepts zur Kölner Behindertenpolitik „Köln überwindet Barrieren – Eine Stadt für alle!“
Ansprechpartnerin
Irene Ofteringer
|
Behindertenbeauftragte der Stadt Köln
Kontakt:
Fachstelle Behindertenpolitik
Kleine Sandkaul 5
50667 Köln
Telefon: 0221 / 221-29098